QM-BSAOE

Qualitätsmanagement an den Beruflichen Schulen Altötting

Schule und deren Weiterentwicklung ist ein Prozess, der so alt ist wie jede Schule selbst. Gesellschaftliche Veränderungen und Umbrüche machen Schulentwicklung zwingend nötig. Nur mit der Bereitschaft zur Veränderung kann eine Schule ihren Bildungsauftrag erfüllen, denn heute benötigen junge Menschen einen anderen Wissensschatz als früher. Mit einem Qualitätsmanagementsystem (QM) werden diese Schulentwicklungsprozesse gestärkt, gesteuert und auf eine breite Basis gestellt. Leitgedanke dabei ist, dass ein QM-System von allen Betroffenen getragen und mit Leben gefüllt wird.

Somit ist das QM-System der Beruflichen Schulen Altötting unserem Leitbild zuträglich.

Im Jahre 2007 starteten die BSAOE im Rahmen des Modellversuchs PROFIL 21 mit einem Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen (QmbS) und wir begannen so, unsere schulischen Entwicklungsprozesse zielgerichtet und reflexiv zu professionalisieren.

Die Vorzüge von etablierten, betrieblichen Managementsystemen der freien Wirtschaft und deren Kongruenz zu berufsschulischen Prozessen, veranlasste uns ab dem Jahre 2015 an einer intensiven Verzahnung von QmbS und DIN EN ISO 9001-2015 zu arbeiten. So befinden wir uns seit diesem Zeitraum auf dem Weg zu einem eigenständigen QM-System an den Beruflichen Schulen Altötting – „QM-BSAOE“, welcher das bayernweit etablierte QmbS-System um die wertvollen Elemente des betrieblichen Qualitätsmanagements sinnvoll und zielgerichtet ergänzt.

Folgendes Schaubild stellt unser QM-System dar, welches die fünf klassischen Elemente von QmbS mit den Bausteinen verknüpft, die sich speziell an den BSAOE aus der Verzahnung von QmbS und DIN EN ISO 9001-2015 ergeben haben:

Nachfolgend werden die Begrifflichkeiten aus dem Schaubild erläutert.

Eine Darstellung zu Aufbau und Struktur, Organisation und personellen Zuständigkeiten unseres QmbS-Teams 2.0 finden Sie hier.

Schulisches Qualitätsverständnis (SQV)

Wir arbeiten auf der Basis von Leitlinien und strategischen Zielen, deren Umsetzung wir in Form von Evaluation und Audits kontinuierlich überprüfen. Sie sind handlungsbegleitend für unsere Qualitätsprozesse, unterstützen diese und gewährleisten dadurch ihre Nachhaltigkeit.

Unsere Ziele und Wertvorstellungen sind in unserem Schulspezifischen Qualitätsverständnis (SQV) dargelegt und stellen den Ausgangspunkt unserer innerschulischen Qualitätsarbeit dar. Sie wurden im Konsens gemeinsam in der Schulfamilie erarbeitet. Sämtliche Projekte, Maßnahmen, Aktionen, Arbeitsbereiche und Handlungsfelder unserer schulischen Arbeit sind auf das SQV hin ausgerichtet.

In das SQV eingebettet ist wiederum unser digitales Schulentwicklungsprogramm (dSEP), das von der ganzen Schulfamilie und dem Berufsschulbeirat mitgetragen wird. Dieses konkretisiert, spezifiziert und belegt unser im SQV festgelegtes Mindset durch konkrete Handlungsfelder. Es ist in der tagesaktuellen Fassung dem gesamten Kollegium über einen Link im Intranet zugänglich und trägt somit seiner Funktion als effektives Arbeitsinstrument für die nachhaltige Begleitung und Dokumentation all unserer schulischen Aufgabenfelder Rechnung.

Wenn Sie sich für unser SEP interessieren, wenden Sie sich gerne an uns.

Prozesssteuerung

Eine professionelle Prozesssteuerung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine kontinuierliche und nachhaltige Qualitätsverbesserung an Schulen.

Für den Kernprozess „guter Unterricht“ sind viele Begleitprozesse unabdingbar, die für Außenstehende und Beteiligte transparent und verbindlich sein müssen. Denn nur wo Rahmenbedingungen klar festgelegt und Prozesse geregelt sind, bleibt auch genügend Zeit für eine Qualitätsentwicklung im Bereich Unterricht.

Bei unserer Arbeit orientieren wir uns auch an der DIN EN ISO 9001:2015, welche alle Elemente der in der EU und den in deutschen Bundesländern anzutreffenden QM-Systemen im Bildungsbereich wie QmbS, EFQM, Q2E, OES vereinigt.

Das „Schwerpunktteam Prozessmanagement Funktionsbereiche“ widmet sich der internen Auditierung und der Prozessoptimierung auf Abteilungsebene, wo hingegen die Prüfung und Freigabe von Qualitätsdokumenten durch das „Schwerpunktteam QM-Dokumentation“ verantwortet wird. Dieses gibt QM-Dokumente nach deren Prüfung frei und unterstützt ggf. die Beteiligten bei der Erstellung.

(Individual-)Feedback

Im Mittelpunkt unseres Qualitätsverständnisses steht der Unterricht. Er bildet somit das Zentrum der Qualitätsentwicklung an unseren Schulen und wird mit Hilfe von Individual-Feedbacks (Schülerfeedbacks, Kollegiale Hospitationen, u.a.) systematisch reflektiert. Die Ergebnisse daraus dienen als Grundlage für die Weiterentwicklung und Optimierung des eigenen Unterrichts in Anlehnung an die schulinternen Kriterien für „guten Unterricht“ und den Leitzielsetzungen innerhalb der schulinternen Handlungsfelder.

Feedbackgeber sind hierbei unterschiedliche Personenkreise (Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen, Ausbilderinnen und Ausbilder), wobei die Feedbackdaten ausschließlich für den/die Feedback-Nehmer/in bestimmt sind; er/sie allein entscheidet, wie mit ihnen verfahren wird.

Um diese seit langem etablierte Feedbackkultur an den BSAOE zu erhalten und den zeitgemäßen Entwicklungen anzupassen, bedient sich das „Schwerpunktteam Feedback“ an den BSAOE einer Kombination aus bewährten Feedback-Instrumenten und neuen digitalen Tools, v.a. im Hinblick auf die individuelle und digitale Unterrichtsgestaltung.

Interne Evaluation

Das „Schwerpunktteam Evaluation“ plant und konzipiert schulinterne Evaluationen für ganz konkrete Fragestellungen in unseren schulischen Handlungsfeldern, welche wiederum in unserem dSEP dokumentiert sind.

Hierfür werden in regelmäßigen Abständen fundierte Daten erhoben, die ausschließlich dem schulinternen Gebrauch dienen. Im Sinne einer kontinuierlichen Qualitätsarbeit werden aus diesen Ergebnissen neue Maßnahmen entwickelt, die zu einem späteren Zeitpunkt mit Hilfe geeigneter Indikatoren auf deren Wirksamkeit hin überprüft werden. Sie sind zentrale Meilensteine im PDCA-Zyklus, die wir gezielt als Planungs- und Entscheidungselement einsetzen, mittels derer wir Handlungsalternativen besser bewerten können.

Externe Evaluation

Externe Evaluationen liefern wertvolle Impulse von außen für innerschulische Prozesse und finden in regelmäßigen Abständen statt. Sie werden von professionell geschulten Personen durchgeführt (Lehrkräfte, Expertinnen und Experten aus der freien Wirtschaft), die nicht Teil der zu evaluierenden Institiution sind. Diese Evaluationsteams sind dabei organisatorisch der jeweiligen Schulaufsicht zugeordnet und werden methodisch und inhaltlich von der Qualitätsagentur (QA) des Bayerischen Landesamts für Schule betreut.

Die Staatliche Berufsschule Altötting wurde im Schuljahr 2005/2006 als erste Staatliche Berufsschule im Regierungsbezirk Oberbayern extern evaluiert. Nach der externen Evaluation im Schuljahr 2015/2016 haben die BSAOE den Status einer MODUS-Schule erworben. Dieser Status wurde bei der externen Evaluation im Schuljahr 2022/2023 erneut bestätigt. Der MODUS-Status berechtigt eine Schule, eigenverantwortlich Weiterentwicklungsmaßnahmen zu erproben, insbesondere in den Arbeitsfeldern Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung und Personalführung sowie hinsichtlich inner- und außerschulischer Partnerschaften.

Das „Schwerpunktteam Evaluation“ leistet für externe Evaluationen entsprechend notwendige Vorarbeiten.

Innovation

Das „Schwerpunktteam Innovation“ trägt insbesondere dem Ideenmanagement der BSAOE Rechnung und ist somit ein zentrales Instrument für das kontinuierliche Entwicklungs- und Verbesserungsmanagement an unseren Schulen.

Neue Gedanken und Handlungsalternativen aus allen unseren schulischen Handlungsfeldern werden gezielt weiterentwickelt und auf ihre Praktikabilität und Wirksamkeit hin – auch mit Hilfe der o.g. QM-Bausteine – geprüft.